Stand: Mai 2024

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Ferdinand-Krüger-Schule: Wir stellen uns vor
  2. Unsere Schülerinnen und Schüler
  3. Lernen und Arbeiten an der Ferdinand-Krüger-Schule
  4. Rückschulungskonzept
  5. Kooperationen
  6. Fortbildungsplanung
  7. Ausblick: Schulentwicklung

 

1. Ferdinand-Krüger-Schule: Wir stellen uns vor

Die Ferdinand-Krüger-Schule ist die Klinikschule der Stadt Bochum. Bei uns werden Kinder und Jugendliche aller Schulformen, die in der VALEARA Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie für voraussichtlich mindestens vier Wochen aufgenommen werden, unterrichtet. Die Schule befindet sich auf dem Klinikgelände und ist in wenigen Minuten Fußweg zu erreichen. Seit dem 01.09.2009 unterrichten wir ebenfalls Schüler:innen im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum.

Seit den Anfangstagen der Klinik, die seit 1987 besteht, hat die Ferdinand-Krüger-Schule den Auftrag, die schulische Versorgung der tagesklinisch oder stationär aufgenommenen behandelten Patienten:innen sicherzustellen. Es werden dort durchschnittlich 63 Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten psychischen Krankheitsbildern behandelt.

 

Der stationäre Bereich lässt sich in sechs Gruppen unterteilen.

Station Orange I
Jugendlichenstation
Altersgruppe 16-18 Jahre

Station Orange II
Jugendlichenstation
Altersgruppe 13-15 Jahre

Station Gelb
jugendpsychiatrischer Bereich
Altersgruppe 12-18 Jahre

Station Blau
akutpsychiatrischer Bereich
alle Altersstufen

Station Grün (klein)
Primarbereich
Altersgruppe 6-10 Jahre

Station Grün (groß)
Sekundarbereich
Altersgruppe in der Regel 11-13 Jahre

 

Der teilstationäre Bereich/Tagesklinik umfasst zwei Stationen:

TK II
Kindergarten bis Primarbereich
Altersgruppe (ab 4 Jahre) 6-10 Jahre

TK III
Sekundarbereich
Altersgruppe 11-13 Jahre
 

In der Regel werden die Schüler:innen in den Räumlichkeiten der Schule beschult, in die sie selbstständig vom Klinikgebäude aus gehen oder bei Bedarf auch vom Pflegepersonal begleitet werden. Ist die psychische/gesundheitliche Situation einzelner Kinder/Jugendlicher so schwerwiegend, dass eine Beschulung im Schulgebäude aktuell eine Überforderung darstellen würde, kann im Einzelfall nach Rücksprache mit der Klinik eine Beschulung auf der Station erfolgen.

 

Beschulung im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil

Das BG Universitätsklinikum Bergmannsheil befindet sich von der Ferdinand-Krüger-Schule acht Kilometer entfernt im Stadtteil Ehrenfeld. In der Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzungen werden nicht nur erwachsene Patient:innen behandelt, sondern auch überregional polytraumatisierte querschnittgelähmte Kinder und Jugendliche. Da die stationäre Regelbehandlungszeit durchschnittlich 90 Tage beträgt, ist es wichtig, die Schüler:innen bestmöglich bei der Fortsetzung ihrer schulischen Laufbahn zu unterstützen. Situationsabhängig arbeiten wir eng mit den Stammschulen zusammen und gestalten den Unterricht angepasst an die gesundheitliche Situation der Schüler:innen.

 

2. Unsere Schülerinnen und Schüler

Die zur Behandlung in der VALEARA Klinik aufgenommenen Kinder und Jugendlichen zeigen Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der Fachgebiete der Kinder-und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

Hierzu gehören unter anderem:

  • Depressionen und andere affektive Störungen
  • Angst- und Zwangsstörungen
  • Schulabsentismus aufgrund einer psychischen Erkrankung (z. B. Trennungsangst)
  • Verhaltensstörungen unterschiedlicher Ursache
  • Computer- und Internetabhängigkeit
  • Psychosen
  • Psychosomatische Krankheitsbilder
  • Störungen im Essverhalten wie Anorexie und Bulimie
  • Patienten mit psychischer und körperlicher Erkrankung
  • Psychische Ausnahmezustände und Krisen
  • Selbstverletzung und Suizidalität
  • Entwicklungsstörungen und Störungen des Sozialverhaltens bei Vorliegen weiterer psychischer Störungen
  • Anpassungsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und Zustand nach sexuellem Missbrauch und sexueller Misshandlung
  • Kinder und Jugendliche mit Neurotraumatologien und Rückenmarkverletzungen im Teilstandort Bergmannsheil

 

3. Lernen und Arbeiten an der Ferdinand-Krüger-Schule

3.1 Grundsätze / Leitlinien / Ziele gemäß unseres Leitbildes

Als Lehrkräfte der Ferdinand-Krüger-Schule haben wir folgende Leitziele für unsere Schüler:innen formuliert:

  • Wir möchten unseren Schüler:innen in ihrer schwierigen Lebenssituation schulisches Lernen ermöglichen, dadurch ein Stück Normalität in ihren Alltag bringen und auch Erfolgserlebnisse vermitteln. Der Aufbau eines positiven Selbstbildes ist ein wesentliches Ziel unserer pädagogischen Bemühungen.
  • Wir möchten unsere Schüler:innen so unterrichten und fördern, dass sie in den schulischen Hauptfächern nach Möglichkeit den Anschluss an den Lernstand ihrer Stammschule halten und möglichst problemlos an diese zurückkehren können. Dafür suchen wir den Kontakt und die Kooperation mit den Stammschulen.
  • Wissensvermittlung und Persönlichkeitsentwicklung sind im unterrichtlichen Fördergeschehen aufeinander bezogen. Die Auseinandersetzung mit Auffälligkeiten des Lernens und/oder des Verhaltens steht im Mittelpunkt der pädagogischen Tätigkeit.
  • Lerninhalte und –methoden entsprechen der individuellen Bedürfnislage unserer Schüler:innen.
  • Lernen bedeutet auch an unserer Schule soziales Lernen. Wir möchten, dass unsere Schüler:innen gut und erfolgreich mit anderen zusammenarbeiten können. Dies bedeutet, sie sowohl für die Bedürfnisse und Vorstellungen ihrer Mitschüler:innen zu sensibilisieren als auch ihnen dabei zu helfen, ein realistisches Bild ihrer eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen zu bekommen.

 

3.2 Organisation von Unterricht

In der Regel erhalten die Schüler:innen der Ferdinand-Krüger-Schule 10–15 Unterrichtsstunden pro Woche. Der Unterricht findet in der Zeit von 8.10–14.10 Uhr statt und ist in sechs Unterrichtsstunden von 45 Minuten aufgeteilt. Zwischen den Unterrichtsstunden sind jeweils 10 Minuten für den Weg von der Klinik zur Schule (bzw. zurück dorthin) eingeplant. Vorrangig werden die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch unterrichtet. Je nach Schulform kommen weitere Fremdsprachen (z.B. Latein, Französisch) oder Wahlpflichtfächer der jeweiligen Schüler:innen hinzu.

Grundsätzlich gilt das Klassenlehrerinnenprinzip, d.h. der/die Klassenlehrer:in erteilt die Mehrzahl der Unterrichtsstunden bzw. -fächer und ist verantwortlich für den Kontakt mit der Stammschule und der Klinik.

Die ständige Fluktuation der Schülerschaft durch Entlassungen und Neuaufnahmen erfordert eine flexible Planung bzw. Gestaltung des Unterrichts.

 

3.3 Unterrichtsinhalte

Unsere Unterrichtstätigkeit orientiert sich an den Lehrplänen und Lerninhalten der Stammschule, dies in Abstimmung mit den dortigen Lehrkräften, welche hierzu einen Fragebogen von uns erhalten. Im Unterricht verwenden wir die jeweils notwendigen Lernmaterialien der Stammschule und ergänzen diese bei Bedarf.

Mit Blick auf die uns anvertrauten Schüler:innen sowie deren aktuelle psychische Befindlichkeiten kann auch – zeitweise oder längerfristig – die Notwendigkeit bestehen, von den bekannten und sonst üblichen Lehrwerken abzuweichen und die Lerninhalte in reduzierter Form zu bearbeiten. So können im täglichen Unterrichtsgeschehen Überforderungen vermieden, Erfolgserlebnisse ermöglicht und Arbeitsbereitschaft, Durchhaltevermögen und Motivation aufrechterhalten werden.

 

3.4 Individuelle Situation der Schüler:innen

An erster Stelle steht die individuelle psychische/somatische Situation der Schüler:innen. Sie bildet neben den Lerninhalten der Stammschule die Grundlage der schulischen Förderung des/der jeweiligen Schülers/in. Die Dauer bzw. die Anzahl der Unterrichtsstunden, die Gruppengröße und auch die Auswahl der Unterrichtsinhalte orientieren sich daran. In begründeten Einzelfällen kann eine Einzelbeschulung erforderlich sein. Ärzt:innen und Therapeut:innen werden in diese Entscheidungen mit einbezogen.

 

3.5 Therapeutisch-organisatorische Vorgaben der Klinik

Zeitliche Vorgaben der Klinik haben Einfluss auf unsere Stundenplanung. Nach unseren Kooperationsvereinbarungen werden die Zeiten der jeweiligen Stationen bzw. der Tagesklinik für Gruppentherapien und Motopädie vorrangig berücksichtigt. Das individuelle Krankheitsbild und die daraus entstehenden Bedürfnisse der Schülerin/des Schülers sind für die Planung und Durchführung des Unterrichts maßgeblich. Der Unterrichtsumfang beträgt dabei in der Regel zwei bis drei Unterrichtsstunden pro Tag.

 

3.6 Förderdiagnostik / Förderplan

Die schulische Förderung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher bezieht sich nicht allein auf unterrichtsfachliche Themen und Aspekte. Unsere Schüler:innen weisen durch ihre erschwerte Lebenssituation und die psychiatrischen Krankheitsbilder häufig sonderpädagogischen bzw. besonderen pädagogischen Förderbedarf auf. Die Schüler:innen benötigen eine ganzheitlich ausgerichtete Förderdiagnostik als Ausgangspunkt unterrichtlicher Bemühungen. Diese Förderbedürfnisse können zumeist den Persönlichkeits- und Entwicklungsbereichen der Emotionalität und Soziabilität zugeordnet werden. Darüber hinaus weisen viele unserer Schüler:innen Beeinträchtigungen in weiteren Entwicklungsbereichen (Wahrnehmung; Kognition; Motorik; Kommunikation und Sprache; Lern- und Arbeitsverhalten) auf.

Ziel der Förderdiagnostik ist die Erfassung und Darstellung von Stärken und Schwächen des jeweiligen Kindes sowie die hieraus abgeleitete diagnosegeleitete individuelle Förderung.

„Der individuelle Förderplan ist zentrales Instrument der Qualitätssicherung sonderpädagogischer Förderung: sein zentrales Leitziel ist die Individualisierung aller Maßnahmen und Hilfen. Er fasst unter diesem Leitziel die individuellen diagnostischen Ergebnisse, die Förderziele, die nächsten Handlungsschritte, notwendige personelle und sächliche Ressourcen, Zuständigkeiten, Förderzeiträume und Evaluationszeitpunkte zusammen.“ („Standards der sonderpädagogischen Förderung“ in: Zeitschrift für Heilpädagogik 02/ 2008, Seite 47ff., Würzburg: 2008)

Für alle Schüler:innen der Ferdinand-Krüger-Schule werden individuelle Förderpläne erstellt:

  • Diagnose- und Beobachtungsphase (ca. 2-3 Wochen) mit Austausch/Einbezug der therapeutischen Ziele und Maßnahmen, insbesondere Ergebnisse der diagnostischen Verfahren/Tests sowie Visiten und Fallbesprechungen
  • Aussagen der Stammschulen über fachliche Inhalte (schulinterne Lehrpläne); Aussagen zu den Schüler:innenleistungen (hierzu wird ein Abfragebogen per Fax an die Stammschule geschickt)
  • Vorlage bei Abgabe Schulbericht – Verbleib in der Schülerakte

 

3.7 Lern- und Leistungsbeurteilungen

Nach dem Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird ein Bericht über die schulischen Inhalte und Leistungen der Schüler:innen erstellt und an die Stammschule geschickt. Die Ferdinand-Krüger-Schule kann in Ausnahmefällen eine Leistungsbeurteilung abgeben und ggf. (Zeugnis-) Noten vorschlagen. Die Teilnahme an zentralen Prüfungen ist unter diesen Rahmenbedingungen ebenfalls möglich und wird seit Jahren praktiziert. Ein Koordinationsteam der FKS steht dazu in engem Kontakt mit den Stammschulen und koordiniert den reibungslosen Ablauf der Abschlussprüfungen an der FKS. Dies geschieht immer auch in Absprache mit den behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen. Möglichkeiten eines Nachteilsausgleichs werden in besonderen Fällen mit der Stammschule beraten.

 

3.8 Schullaufbahnberatung

Für die Schullaufbahnberatung an der Ferdinand-Krüger-Schule sind vor allem die Kooperation mit den Stammschulen sowie die Elternarbeit von großer Bedeutung. Oft kann durch den Krankheitsverlauf ein vor der Erkrankung begonnener schulischer Weg nicht fortgesetzt werden. Durch den kontinuierlichen Austausch mit allen am Prozess Beteiligten und durch „Runde Tische“ bzw. Schulgespräche mit dem Schüler/der Schülerin, den Eltern,

Therapeut:innen, Heimatschulen und ggf. anderen Personen (Jugendamt; Bundesagentur für Arbeit…) sollen neue gangbare Wege gefunden werden. Mithilfe unterschiedlicher Kooperationspartner:innen kann auf ein breites Netzwerk zurückgegriffen und lösungsorientiert gearbeitet werden. Zudem steht uns das „Beratungshaus Inklusion“ zur Unterstützung schulischer Inklusion und bei sonderpädagogischen Fragestellungen zur Seite. Es bietet Kindern, Jugendlichen, Eltern, Erzieher:innen sowie Lehrkräften Information, Beratung und Unterstützung.

 

3.9 Schulleben – AGs/Projekte/Feste

Englisch-AG

Wir bieten unseren Schüler:innen wöchentlich einen Kommunikationskurs für Anfänger und Fortgeschrittene im Fach Englisch an. Dabei werden die Kursstunden in englischer Sprache abwechslungsreich und kreativ gestaltet, sodass die Schüler:innen einen schnellen Zugang zur Zielsprache finden. Unsere Schüler:innen bestimmen die Lerninhalte mit und arbeiten eigenständig an Projekten, die sie interessieren und die sie in der Gruppe präsentieren und diskutieren können – ganz ohne Leistungsdruck.

 

Koch- und Back-AG

Immer wieder äußern unsere Schüler:innen den Wunsch etwas backen oder kochen zu wollen und verschiedene Rezeptideen auszuprobieren. Die in Kleingruppen zubereiteten Köstlichkeiten werden anschließend gern in der Klasse oder auf der Station gegessen. Besonders an Geburtstagen, saisonalen Festen oder Veranstaltungen wird die Schulküche zum Lernort der besonderen Art, wo auch Schüler:innen der verschiedensten Altersgruppen und Schulformen zusammen tätig sein und voneinander lernen können.

 

Kunst-AG

In der Kunst-AG finden sich Schüler:innen zusammen, die Spaß und Interesse haben nach eigenen Ideen künstlerisch zu arbeiten. Hier haben sie die Möglichkeit ihre Gestaltungsfähigkeit auszuleben, indem sie eigene Ideen bildnerisch umsetzen und neue Gestaltungstechniken,   wie   Malerei,   Zeichnung,   Graphik   etc.   erproben. Die Schüler:innen arbeiten selbständig experimentell und bekommen gleichzeitig konstruktive Anregungen durch den Austausch mit anderen Mitschülern:innen.

 

Textil-AG

Die Textil-AG richtet sich an die Schüler:innen der höheren Jahrgänge. Hier werden kreative Projekte  aus  dem  textilgestalterischen  Bereich angeboten  und  gemeinsam erprobt. Schüler:innen haben die Möglichkeit durch praktisch gestaltendes Arbeiten Freude am kreativen Tun zu erfahren. Dies geschieht vorwiegend durch bewusstes Anknüpfen an Erfahrungen und Interessen der Schüler:innen, indem sie die Möglichkeit bekommen, sich über textile Gestaltungsprodukte auszudrücken bzw. zu identifizieren. Gleichzeitig wird durch den handelnden Umgang aber auch das Verantwortungsbewusstsein der Schüler:innen für die Geräte und die textilen Materialien geschult und ein ausgewogenes Verhältnis von Kopf- und Handarbeit geschaffen.

 

Bauernhof-AG

Auf dem nah gelegenen Bauernhof sind viele helfende Hände gefragt, denn auch hier gibt es immer etwas zu tun. Als außerschulischer Lernort bietet der Hof für unsere Schülerschaft einen ganz besonderen Erfahrungs- und Erlebnisraum mit handlungsorientierter Wissensvermittlung, da sie Wissenswertes über die Zusammenhänge der Natur, den Umgang mit Tieren und die Herkunft ihrer Nahrungsmittel direkt aus erster Hand erfahren. Gleichzeitig bietet die Zusammenarbeit mit einem Bauernhof die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und, in Ergänzung des klinischen Angebots des therapeutischen Reitens, durch die Tiere ein Gefühl von Sicherheit zu entwickeln.

 

Technik-Projekt

Für Schüler:innen, die sich für Technik interessieren und in die Welt der Technik eintauchen möchten, ist das Robotik-Projekt ein besonderes Angebot.

Gemeinsam mit dem zdi-Netzwerk IST.Bochum werden an einem vierstündigen Workshop technische Fragestellungen betrachtet. Unsere Schüler:innen aus jahrgangs- und schulformübergreifenden Klassen können in dem Projekt „Robotik“ spannende fächerübergreifende Begegnungen machen. Dabei werden den Schüler:innen neue Zugangswege mit enormer Anwendungsorientierung vermittelt.

 

Theaterbesuche und Lesungen

Eine theaterinteressierte Kleingruppe von Schüler:innen hat gelegentlich die Möglichkeit mit unseren Lehrkräften themenbezogene Theatervorstellungen zu besuchen. Auch werden theaterpädagogische Angebote wahrgenommen, die zum Teil in der FKS stattfinden können.

 

Feste

Jedes Jahr wird von der KJPP, unter Beteiligung unserer Schule, ein Sommer- und ein Winterfest auf dem Klinikgelände ausgerichtet, bei dem alle zusammenkommen und sich dabei auch näher kennenlernen können. Es werden Gegrilltes, Kaffee, Kuchen und andere Leckereien angeboten, und jede Station organisiert einen eigenen Stand, an dem man Selbstgemachtes erwerben kann. Für Jung und Alt gibt es Spielangebote, und auch die Klinikschule kann auf Wunsch besichtigt werden. Eingeladen sind alle, die in Beziehung zur Klinik und Schule stehen – auch Ehemalige sind herzlich willkommen.

Die Feste ermöglichen einen netten Austausch und sind für uns auch eine schöne Gelegenheit, mit den Schüler:innen und deren Familien/Bezugspersonen in engeren Kontakt zu kommen und sich näher kennenzulernen.

Der Erlös aus den Einnahmen wird immer einem guten Zweck gewidmet.

 

4. Rückschulungskonzept

Unseren Schüler:innen soll eine möglichst reibungslose Rückkehr an ihre/seine Stammschule oder aber ein erfolgreicher Wechsel an eine neu aufnehmende Schule ermöglicht werden.

Je nach Situation sind dabei folgende Aspekte wichtig:

  • die Kontaktaufnahme und Beratung mit der Stammschule
  • die Teilnahme und gemeinsame Organisation eines Schulgespräches mit allen an der Förderung Beteiligten
  • die Beratung bezüglich einer Wiederholung des Schuljahres und/oder eines Wechsels der Schulform
  • Bei beabsichtigter Einleitung eines Verfahrens nach AO-SF: Beratung im Team der Verantwortlichen (Erziehungsberechtigte, Lehrer:innen der Stammschule und ggf. Lehrer:innen der aufnehmenden Förderschule)

 

Unsere Schule vermittelt die Möglichkeit von Probebeschulungen an den Stammschulen der Schüler:innen im Bochumer Raum. Hierbei soll bei Bedarf die Belastbarkeit der Schüler:innen erprobt und eine schrittweise begleitete Wiedereingliederung erreicht werden. Die Probebeschulung findet in enger pädagogischer und therapeutischer Begleitung durch die FKS, KJPP und die beteiligten Stammschulen statt. Falls die Probebeschulung nicht an der jeweiligen Stammschulen, sondern an einer neu aufnehmenden Schule stattfinden soll, sind in Absprache mit der jeweiligen Schulleitung „Schnuppertage“ möglich. Auch ein Gastschulverhältnis kann nach individueller Absprache beantragt werden.

 

In Ausnahmefällen wird ein/e Schüler:in auch nach der Entlassung aus der Klinik durch die FKS weiterhin beschult. Diese „externe Beschulung“ kann nur auf Antrag der Erziehungsberechtigten , unter Beachtung bestimmter Aufnahmekriterien und in einem (im Vorhinein) festgelegten, d. h. begrenzten Zeitraum durchgeführt werden, z.B. wenn sich aus organisatorischen Gründen die Aufnahme an einer neuen Schule nicht unmittelbar an die Entlassung anschließen kann oder die gesundheitliche Situation noch weiter stabilisiert werden muss. Die „externe Beschulung“ ist sehr personalintensiv, muss von ärztlich- therapeutischer Seite befürwortet und letztlich durch die Schulaufsichtsbehörde genehmigt werden.

 

5. Kooperationen

Interne Kooperationspartner:innen unserer Schule

Um unsere Schüler:innen während ihres Klinikaufenthalts in ihrer schulischen/beruflichen Laufbahn bestmöglich unterstützen zu können, achten wir an der FKS besonders auf die Arbeit im Team und mit internen Kooperationspartner:innen.

 

FKS-Kollegium

Unser geschultes Kollegium ermöglicht uns täglichen und intensiven Austausch, gegenseitige Beratung, Team Teaching und flexibles und schnelles Reagieren auf die Bedürfnisse unserer Schüler:innen. Zudem werden in der wöchentlich stattfindenden „Donnerstagsrunde“ alle relevanten Informationen besprochen und gemeinsam wird die nächste Schulwoche geplant (z.B. Stundenplan, Teilnahme an den wöchentlichen Stations-Visiten in der Klinik, Aufnahme und Entlassung von Schüler:innen). Darüber hinaus arbeiten wir in Dienstbesprechungen und Konferenzen an der Schulentwicklung und bilden uns einzeln oder als (Teil-)Kollegium fort.

 

Klinik

Mit den Mitarbeiter:innen der Klinik sind wir ebenfalls im täglichen und kontinuierlichen Austausch über unsere Schüler:innen (per Telefon, Mail, in Visiten/Schulgesprächen/am „Runden Tisch“) und arbeiten darüber hinaus auch in einigen AGs, bei Fortbildungen und Veranstaltungen eng zusammen. Auch die Schulkonferenz setzt sich aus Mitgliedern der Klinikschule und der KJPP zusammen. In diesem Gremium treffen wir uns zum gegenseitigen Austausch und entwickeln die Kooperation gemeinsam weiter. Schul- und Klinikleitung besprechen sich zudem in monatlichen Treffen der Leitungsrunde.

Intern kooperieren somit Lehrer:innen der FKS, Therapeut:innen, Ärzt:innen, Mitarbeiter:innen des Pflegepersonals, der Sozialarbeit, Motopädie, Reittherapie, Ergotherapie, Logopädie und der Ernährungsberatung.

 

Externe Kooperationspartner:innen unserer Schule

Eine wesentliche Zielsetzung der Klinikschule ist die Reintegration der Schüler:innen in die gewohnte Lernumgebung oder die Integration in einen neuen schulischen Lernort. Die Lehrer:innen der Ferdinand-Krüger-Schule arbeiten als Teil von multiprofessionellen Teams und kooperieren mit allen Verantwortlichen.

Um unsere Schüler:innen bestmöglich während ihres Aufenthaltes zu unterstützen, arbeiten wir mit unterschiedlichen externen Kooperationspartnern zusammen. Wir entscheiden nach der individuellen Bedürfnislage unserer Schüler:innen, welche Angebote und Hilfen umgesetzt bzw. angebahnt werden können.

 

Stammschulen unserer Schüler:innen

Wir stehen im engen Kontakt mit den Stammschulen unserer Schüler:innen. Die Klassenlehrer:innen bzw. Stufenleiter:innen werden von uns über den Aufenthalt und die Beschulung der Schüler:innen informiert. Dies dient vor allem dem Austausch relevanter Informationen und der gemeinsamen Planung und Gestaltung der Beschulung. Neben schriftlichen oder telefonischen Kontakten werden die Kolleg:innen auch gemeinsam mit den Therapeut:innen und Erziehungsberechtigten zu Perspektivgesprächen eingeladen. Ziel dieser Gespräche ist die Wiedereingliederung der Schüler:innen in bestehende oder neue Schulsysteme.

Den intensiven Kontakt zu den Stammschulen pflegen wir darüber hinaus durch gelegentliche Hospitationen und mitunter auch Teilnahme an Fachkonferenzen, um über Neuerungen im Regelschulalltag informiert zu bleiben.

 

Kooperationsschulen

Zu unseren Kooperationspartnern zählen die Theodor-Körner-Schule und die Rupert- Neudeck-Schule, die sich beide in unserer unmittelbaren Nähe befinden. Beide Schulen unterstützen uns bei der Durchführung der ZP 10.

Als Schule „eigener Art“ ist für uns ein Austausch mit anderen Klinikschulen wichtig und bereichernd. So individuell jede Klinikschule abhängig von den Gegebenheiten arbeitet, so viele Überschneidungen gibt es doch, sodass ein Austausch interessant und hilfreich ist. Engere Kontakte bestehen zur Frida Kahlo Schule in Dortmund und zur Johann-Christoph- Winters-Schule im Universitätsklinikum Köln, die uns bei einem geplanten Projekt mit dem Bergmannsheil Bochum beratend zur Seite stehen.

Zweimal in der Woche erhalten wir Unterstützung durch eine Kollegin der TKS, die Mathematikunterricht für Oberstufenschüler:innen anbietet.

 

IFAK – Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Integrationsarbeit

Um unseren Schüler:innen mit Migrationsgeschichte auch für die Zeit nach ihrem Aufenthalt vielfältige (schulische) Förderangebote vorzustellen, arbeiten wir mit der IFAK zusammen. Die Angebote des Vereins können nach Antragstellung der Heimatschule ggf. über Bildung- und Teilhabe (BuT) finanziert werden. Mitarbeiter:innen der IFAK helfen bei Bedarf auch bei sprachlichen Verständigungsproblemen und können zu „Runden Tischen“ und Schulgesprächen eingeladen werden.

 

Reha-Bereich der Agentur für Arbeit/IHK

Zwei Lehrerinnen unserer Schule nehmen die Aufgaben der Studien- und Berufsorientierung wahr. Diese stehen im engen Kontakt mit der Agentur für Arbeit und der IHK Bochum, um verschiedene Angebote für die Schüler:innen zu ermöglichen. Ebenfalls können über unsere Lehrerinnen erste Kontakte hergestellt werden. Zudem unterstützen wir, wenn erforderlich und gewünscht, die Praktikumssuche.

 

Polizei

Es besteht ein Kontakt zur Polizei Bochum, sodass bei Bedarf eine Teilnahme an präventiven Programmen möglich ist.

 

Fortbildungen

Um den Bedürfnissen unserer Schüler:innen gerecht zu werden, nehmen wir regelmäßig an unterschiedlichen Fort- und Weiterbildungen teil (siehe Fortbildungsplanung).

 

6. Fortbildungsplanung

Fortbildungsmaßnahmen an unserer Schule haben einen hohen Stellenwert, denn unsere Schülerschaft ist sehr heterogen und wechselt ständig.

Damit Fortbildungen bedarfsorientiert geplant und evaluiert werden können, entscheiden wir gemeinsam   über   die   Fortbildungsprioritäten   an   unserer   Schule. Im Hinblick auf die Schulprogrammarbeit und die Schulentwicklung arbeiten die Fortbildungsbeauftragten eng mit Steuergruppe und Schulleitung zusammen (Fortbildungskonzept     der       FKS     in         Arbeit). Wir als Lehrer:innen der Ferdinand-Krüger-Schule bilden uns in verschiedensten Bereichen regelmäßig und intensiv weiter, darunter fallen:

  • Krankheitsbilder und therapeutische bzw. förderdiagnostische Themen
  • schulorganisatorische und -rechtliche Fragestellungen
  • fachdidaktische Wissenskonzepte und Fachmethodik
  • Kenntnisse über die Kerncurricula und die dazugehörigen Kompetenzerwartungen, die Auseinandersetzung mit diversen schulinternen Curricula und Lehrplänen
  • Förderplanung
  • zukunftsorientierte     Schul-    und    Unterrichtsentwicklungsarbeit     und    die    damit verbundenen Aufgaben
  • informierende Beratungen über Unterstützungsangebote
  • spezielle     Fortbildungen     der     Beauftragten     (z.B.     Hygieneschutzmaßnahmen, Sicherheitsmaßnahmen, etc.)
  • interessengeleitete Fortbildungen

Unsere Lehrer:innen nehmen an fachdidaktischen Fortbildungsveranstaltungen vor allem in den schulischen Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch teil. Im Bedarfsfall wird zur Erweiterung unseres Lehrangebots eine Nachqualifizierung einzelner Kolleg:innen angestrebt (Erwerb der Lehrbefähigung für das entsprechende Fach). Um über aktuelle Entwicklungen in den schulischen Fächern auf dem Laufenden zu bleiben, haben wir die Möglichkeit, Fachkonferenzen an den Stammschulen zu besuchen bzw. uns mit den Fachlehrer:innen/Koordinator:innen einzelner Bereiche auszutauschen.

Wir nehmen an sonderpädagogischen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen mit dem Schwerpunkt „Schule in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ teil, hier insbesondere an der jährlichen SchuPs- Tagung des Arbeitskreises Schule und Psychiatrie sowie an der Tagung des Landesarbeitskreises Schulen für Kranke (LAG).

Zudem können wir regelmäßig das Angebot der KJPP nutzen, an ausgewählten medizinischen Fortbildungsveranstaltungen zu einzelnen kinder- und jugendpsychiatrischen Themen teilzunehmen.

In kollegiumsinternen Fortbildungen fokussieren wir uns auf förderdiagnostische Themen und auf Aspekte der Schulentwicklung.

 

7. Ausblick: Schulentwicklung

Dieses Kapitel wird derzeit überarbeitet.